Hochsensibilität bezeichnet eine ausgeprägte Wahrnehmung über die fünf körperlichen Sinne (sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen). Es ist ein Thema, das vielen Menschen noch nicht so bekannt ist. Dabei betrifft es viel mehr Menschen, als man denkt – schätzungsweise sind etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung hochsensibel.
Aber was bedeutet das eigentlich und wie können wir damit besser umgehen, wenn wir uns von Reizen, Emotionen und Co. überfordert fühlen? Wie können wir die Elemente der Hochsensibilität auch FÜR uns nutzen? Ich hab da für mich einige Hacks gefunden, die mir das Leben sehr erleichtern.
Ich möchte heute einfach auch ein paar meiner persönlichen Perspektiven teilen, denn im Internet lese ich immer wieder “Hochsensibilität ist eine Gabe” oder “Achtung vor Energievampiren”, “als hochsensibler Mensch bin ich so überfordert von Energien”, “Empathen matchen immer mit Narzissten” und einiges mehr.
Und ja, manches kann davon stimmen und jeder Mensch hat unterschiedliche Erfahrungen und Informationen. Ich möchte niemanden die eigenen Gefühle oder Erkenntnisse absprechen. Wir wollen oft eine Erklärung zu etwas, und das ist ok und total menschlich.
Es gibt auch eine Seite, die Hochsensibilität für Schwachsinn hält und es ist jetzt nicht so das wissenschaftlich anerkannteste Thema. Es gibt in Deutschland kein Institut oder Stellen, wo du dich diagnostizieren lassen kannst wie beispielsweise bei anderen Neurodiversitäten wie ADHS oder Autismus.
Obwohl ich mich selbst als hochsensible bezeichne, finde ich auch einiges an dem Thema irgendwie cringe und es kann eine Art Opfer-Mentalität begünstigen. Ich bin zu 90% Team Eigenverantwortung und im Endeffekt geht’s mir bei dem Thema darum, dich zu inspirieren dich mit emotionaler Selbstregulation zu beschäftigen und mehr nach deinen Bedürfnissen zu leben.
Hochsensibilität Definition
Hochsensibilität ist eine (angeborene) Veranlagung, bei der die Sinneswahrnehmungen intensiver erlebt werden als bei anderen Menschen. Das klingt zwar erstmal cool, kann aber im Alltag schnell anstrengend werden.
Wer hochsensibel ist, reagiert viel stärker auf Reize wie Licht, Geräusche oder Gerüche als andere. Das kann dazu führen, dass man schnell überfordert ist und sich zurückziehen muss. Dunkle Räume sind zur Selbstregulation mein bester Freund. 😅
Hochsensibilität Podcast
Hochsensibilität Test
Als ich den Artikel geschrieben habe, bin ich auf diesen Test gestoßen. Mach einfach mal den Test, geht ganz fix und teile gerne dein Ergebnis in den Kommentaren. Hier sieht du mein Testergebnis – welch eine Überraschung. 😉
Gesamt-Sensitivität (Hochsensibilität): Der kritische Schwellenwert für die Feststellung von Hochsensibilität ist überschritten. Ihre Angaben sprechen daher dafür, dass Sie hochsensibel sind.
Belastung: Ihre hochsensitive Tendenz fungiert sowohl als Ressource als auch als Belastung. Dies bedeutet, dass Sie von Ihrer hochsensitiven Tendenz noch nicht uneingeschränkt profitieren können. Hilfreich könnte es für Sie, Ihre Problemlöse- und Stressbewältigungsfertigkeiten zu trainieren, sich mehr auf positive Sinneswahrnehmungen und angenehme Aktivitäten zu fokussieren, sowie sich Ängsten und Sorgen stärker durch aktive Auseinandersetzung und Bewältigung zu stellen. Negative Gefühle können angenommen und zum Ausgangspunkt für bewusste Veränderungen werden. Wichtig könnte es für Sie auch sein, sich Lebensfelder zu erschließen, in denen Ihre Hochsensibilität hilfreich ist. Nach empirischen Befunden könnten dies insbesondere Musik, Kunst, Intuition, Selbsterfahrung oder Spiritualität sein. Es können auch andere Themen sein. Sich für etwas zu begeistern, unterstützt Menschen, ihre hochsensitive Tendenzen als Ressource zu entwickeln. Oftmals kann außerdem der Kontakt mit Gleichgesinnten und ähnlich hochsensitiven Menschen die eigene Lebensfreude und Stabilität fördern.
Meine Meinung zu meinem Ergebnis
Ich würde schon sagen, dass sich der Umgang mit meiner Hochsensibilität extreeeem verbessert hat und ich mich vor allem emotional viel besser regulieren kann. Aber ich muss auch dazu sagen, ich lebe ziemlich gut nach meinen Bedürfnissen.
Alles in meinem Leben ist darauf ausgerichtet, dass ich mir einen bestimmten Lebensbereich bestmöglich selbst kreiere. Was das genau ist, wirst du an verschiedenen Stellen in diesem Beitrag lesen. Und wenn du mehr wissen magst: Besuch mich einfach auf Instagram und schreib mit eine DM.
Würde ich allerdings auf alle positiven Gewohnheiten scheißen und einen ortsgebundenen Job haben, wo ich täglich mit Menschen in einem Raum sitze, dann wäre das definitiv eine große Belastung für mich. Ebenso, wenn ich keinen Einfluss auf Reize wie Gerüche und Geräusche hätte.
Und ich würde sagen, es ist nicht das Ziel, dass mich die Reize in der Welt nicht mehr aufwühlen bzw. anstrengend für mich sind. Meine Aufgabe ist es herauszufinden, wann ich wo die Grenze ziehe, mich selbst kennenlerne und mich um mich gut kümmere.
Typen der Hochsensibilität: Sensorisch, Emotional & Kognitiv
Es gibt unterschiedliche Typen bzw. Varianten der Hochsensibilität. Manche Menschen reagieren zum Beispiel besonders stark auf Geräusche, während andere besonders sensibel auf Gerüche oder Berührungen reagieren.
Es gibt auch Menschen, die besonders sensibel auf Emotionen reagieren und schnell von Stimmungen oder Konflikten beeinflusst werden. Die verschiedenen Typen können sich auch in verschiedenen Lebensbereichen zeigen, zum Beispiel im Beruf oder in der Partnerschaft.
Hochsensibilität bezeichnet eine ausgeprägte Wahrnehmung über die fünf körperlichen Sinne (sehen, hören, schmecken, riechen, fühlen).
Es wird unterschieden in:
- Sensorisch-sensible Menschen: Diese haben besonders feine Sinneswahrnehmungen: Geräusche, Gerüche, Licht und Farben wirken auf sie besonders stark.
- Emotional-sensible Menschen: Sie nehmen besonders die Feinheiten in zwischenmenschlichen Bereichen auf.
- Kognitiv-sensible Menschen: Die kognitiven Hochsensiblen können sich in der Regel sehr in ein Thema vertiefen und es analytisch und intellektuell durchdenken. Sie sind gut in Gedankengängen erkennen, komplexe Zusammenhänge darstellen, wissenschaftliche Publikationen schreiben und können gut mit dem Computer umgehen.
Im Endeffekt hat meiner Meinung nach jeder Mensch alles auf einem unterschiedlichen Spektrum und teilweise in unterschiedlichen Phasen.
Es kann allerdings sein, dass wir tendenziell mehr bewusst wahrnehmen und schon immer mitbringen oder sich es teilweise durch negative Erfahrungen erst entwickelt hat.
Ich erinnere mich schon an einige Situationen aus meiner Kindheit, wo ich sagen würde: ja, ich war ein hochsensibles Kind – eventuell. Aber vor allem hat sich meine Hochsensibilität mit einer PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) nach 2 toxischen Beziehungen stark entwickelt.
Mein Nervensystem war für viele Jahre in einem krassen Überlebensmodus und erst jetzt nach fast 5 Jahren ohne toxische Beziehung bin ich “gerade mal” an dem Punkt, wo es wieder besser für mich geworden ist.
Hochsensitivität: Hellsichtigkeit, Hellhörigkeit, Hellwissen & Hellfühligkeit
Oft werden die beiden Begriffe Hochsensibilität und Hochsensitivität auch synonym verwendet, aber ist auch generell immer so ein struggle mit englisch und deutsch.
Hochsensitivität bezeichnet eine ausgeprägte Wahrnehmung über die fünf körperlichen Sinne hinaus: Hellsichtigkeit, Hellhörigkeit, Hellwissen und/oder Hellfühligkeit (4 Clairs) – bezieht sich also eher auf die energetischen Sinne.
Meine Artikel zu Hellsinne findest du auch hier auf meinem Blog. Auf Youtube findest du sogar eine ganze Playlist zu meinen Podcastfolgen über Hellsinne und Hochsensibilität.
Hochsensibilität auf englisch & Sensory-Processing Sensitivity
Im Englischen heißt es Highly Sensitive Person und wird mit HSP abgekürzt.
Es gibt allerdings auch den Begriff „Sensory Processing Sensitivity“, der hinsichtlich von Sensitivitätsunterschieden bei Erwachsenen 1997 von ARON UND ARON (1997) in einer der angesehensten, psychologischen Fachzeitschriften eingeführt wurde.
„Sensory-Processing Sensitivity“ ist der wissenschaftliche Begriff zur Hochsensibilität und wird als Sensitivität gegenüber internen (eigene Gefühle oder die Intuition) sowie externen Reizen (Geräusche oder Gefühle anderer) bezeichnet.
Hochsensibilität Ursachen
Die genauen Ursachen für Hochsensibilität sind bisher nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Hochsensibilität mit einer erhöhten Aktivität in bestimmten Gehirnregionen zusammenhängt.
Ich habe bei mir auch den Gedanken, dass sich meine Hochsensibilität stark durch eine PTBS ausgeweitet hat und mein Window of Tolerance einfach nach toxischen Beziehung super schmal war. Da forsche ich aber selbst weiter und jeder wird für sich auch unterschiedliche Ursachen finden.
Hochsensibilität Merkmale & Eigenschaften
Hochsensibilität kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und sich auf verschiedene Arten äußern. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass man hochsensibel ist. Dazu gehören unter anderem:
Empfindlichkeit gegenüber Reizen: Hochsensible Menschen können oft Geräusche, Gerüche oder Berührungen intensiver wahrnehmen als andere. Das kann dazu führen, dass sie schnell überfordert sind und sich zurückziehen müssen.
Intensive Emotionen: Hochsensible Menschen können Emotionen sehr intensiv erleben. Sie können schnell von Stimmungen oder Konflikten beeinflusst werden und haben oft ein großes Einfühlungsvermögen.
Tiefe Reflexion: Hochsensible Menschen neigen oft dazu, viel über ihre Umwelt und ihre eigenen Empfindungen nachzudenken. Sie sind oft sehr reflektiert und können die Welt um sich herum auf eine tiefere Art und Weise wahrnehmen.
Kreativität: Hochsensible Menschen haben oft eine ausgeprägte Kreativität. Sie können oft Dinge auf eine Art und Weise wahrnehmen, die anderen verborgen bleibt. Dies kann dazu beitragen, dass sie besonders kreative Lösungen für Probleme finden.
Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch anders ist und dass nicht alle Anzeichen auf Hochsensibilität hinweisen müssen.
Wenn man jedoch das Gefühl hat, dass man besonders empfindsam ist und schnell überfordert ist, kann es hilfreich sein, sich mit dem Thema Hochsensibilität auseinanderzusetzen und sich gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu suchen.
Mögliche Merkmale als HSP
- Bewusstsein bzw. Gewahrsein von umweltbezogenen Feinheiten, Details und Kleinigkeiten können präsent wahrgenommen werden
- Tiefer Verarbeitung von sensorischen Informationen (sensorisch = die Sinnesorgane, die Aufnahme von Sinnesempfindungen betreffend)
- Intensive emotionale Reaktionen & innere Wahrnehmung, teilweise langer emotionaler Nachklang einer Situation
- Erhöhte Anfälligkeit für Überstimulation und Stress
- Schwierigkeiten beim Umgang mit Leistungsdruck
- Empfindsamkeit gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen und Berührungen
- Große Empathie und die Fähigkeit, schnell Stimmungen und Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen
- schnell beeinflussbar durch die Stimmung anderer Menschen
- Ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen
- Kreativität und lebendige Fantasie
- Selbstreflexion und tiefgründiges Denken: Neigung dazu, Dinge tiefgründig zu betrachten und zu reflektieren
- Tendenz, sich schnell zurückzuziehen, um zu regenerieren (Introvertiertheit – das hat nichts mit Schüchternheit zu tun, sondern damit sich selbst “aufzuladen” anstatt mit anderen Menschen)
- Starke Intuition und Verbundenheit zu sich selbst
- Große Sensibilität für Schönheit und Ästhetik, kann auch sehr Detailverliebt sein
- Hohe Begeisterungsfähigkeit und schnelle Euphorie
- Starker Wunsch nach Unabhängigkeit
- Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
- Schwierigkeiten mit starren Strukturen und Autoritäten
- Perfektionismus
- Intensives Erleben von Kunst und Musik
- Harmoniebedürfnis und Tendenz Konflikte zu vermeiden
Das ist jetzt natürlich keine vollständige Liste und sowas gibt es auch nicht wirklich. Ich frage mich bei solchen Merkmalen immer: Würden da nicht alle Menschen zustimmen? Was bzw. wer ist eigentlich nicht-hochsensibel?
Aber dann schau ich wieder aus meiner Bubble raus und klar, es gibt natürlich auch Menschen, die sich in den Punkten weniger bis kaum sehen. Für mich als hochsensibler Mensch sind all diese Punkte so normal, dass ich denke: Das hat doch jeder!
Was denkst du dazu? Geht es dir da genauso?
Außerdem sind diese ganzen Merkmale ja auch nur ein Versuch etwas darzustellen, was bei jedem Menschen so individuell ist und selbst bei jeden Menschen sich unterschiedlich zeigt.
Ich habe ein paar Bücher über Autismus gelesen und wie der Prozess zu einer Diagnose ist und denk mir: Ey, ich würde erstens nie bei sowas mitmachen, weil der Gedanke an sowas schon Anxiety in mir auslöst und zweitens, ich würde mir nicht zutrauen da wirklich wahrheitsgemäß zu antworten. An unterschiedlichen Tagen würde ich unterschiedlichen antworten. Aber jetzt wieder back to topic …
Hochsensibilität erkennen: Anzeichen für Hochsensibilität
Mach einfach mal diesen Text hier, lies dich in das Thema mehr und mehr ein, sprich mit anderen Menschen über das Thema und beobachte dich selbst. Wenn du hier bist, wirst du sicherlich einige Anzeichen von Hochsensibilität kennen und dich wahrscheinlich auch als hochsensibel bezeichnen.
Und das heißt nicht, dass wir “nur” hochsensibel sind. Du kannst dich ja auch bei mehreren Neurodivergenzen sehen. Ich persönlich finde es voll ok, wenn wir uns Labels geben – das gibt mir als menschliches Wesen irgendwo eine Form.
Mit Neurodiversität beschäftige ich mich, weil es mir für meine Selbstreflexion hilft. Neurodivergenzen zeigen sehr spezielle Eigenschaften und Merkmale. Und dann kann ich sagen: Ahhh, ja das kenne ich von mir.
Ich habe als erstes ein allgemeines Buch über Neurodivergenzen gelesen. Dort habe ich sehr viel mit autistischen Merkmalen resoniert. Unser Bild von Autismus ist echt sehr angestaubt und bei Frauen im Erwachsenen-Alter zeigen sich andere Merkmale als bei 5-jährigen Jungen.
Ich persönlich habe mich mit nichts selbstdiagnostiziert. Ich finde einfach nur die Feinheiten der einzelnen Neurodivergenzen sehr spannend und schaue für mich, welche eine Belastung für mein Leben sind und wie ich sie neutralisieren kann. Ja, das ist so mein Ansatz würde ich sagen. Und ganz wichtig auch: You do you.
Menschen versuchen einfach einen Weg in dem Bereich zu finden und fänds einfach fair, wenn jeder sich so selbst erforschen darf, wie er oder sie möchte. Also label dich, lass es sein, tauche in deine Bedürfnisse und Eigenschaften ein.
Wisse dabei, es ist nichts in Stein gemeißelt und selbst falls du eine Diagnose zu etwas hast, heißt es nicht, dass du so oder so für immer bist oder xy für immer eine Herausforderung für dich sein wird.
Hochsensibilität körperliche Symptome
Hochsensibilität kann sich auf verschiedene Arten äußern. Neben körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Schlafstörungen können auch Gefühle wie Angst, Stress oder Überforderung erlebt werden.
Der Umgang mit sozialen Situationen, die von der Norm abweichen, beispielsweise bei Konflikten oder Kritik, kann für Hochsensible besonders herausfordernd sein.
Mögliche körperliche Symptome von Hochsensibilität:
- Gefühl von Erschöpfung oder Überforderung
- Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Gerüchen oder Berührungen (ich höre und rieche einfach sehr gut – props an meine Ohren und Nase 😅)
- Energielosigkeit
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Magenprobleme
- Schlafstörungen
- Empfindsamkeit gegenüber Licht (Ich hab wirklich immer eine Sonnenbrille in meiner Tasche – auch manchmal zum Einkaufen, wenn das Licht im Supermarkt zu hell ist)
- Körperliche Symptome von Angst, Stress, Anxiety, Nervosität
- leichte bis starke Dissoziation zum Beispiel in Herausforderungen bei sozialen Situationen, die von der Norm abweichen (bei mir hab ich das schon hin und wieder bei Small Talk erlebt, dass ich da in einen richtig merkwürdigen Modus schalte und mich ganz unnatürlich, unauthentisch und wie ferngesteuert fühle – so weird)
Bitte beachte, dass diese Symptome nicht bei jedem hochsensiblen Menschen auftreten müssen und dass jeder Mensch individuell ist.
Und es kann natürlich immer auch andere Gründe und Ursachen für einen der Punkte geben – sollte klar sein, ne?!
Hochsensibilität verstehen
Um gut mit Hochsensibilität umzugehen, ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und zu akzeptieren. Manchmal ist es auch hilfreich, sich bewusst Auszeiten zu nehmen und sich zurückzuziehen, wenn es zu viel wird.
Auch Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga, Breathwork, Körperarbeit, etc. können helfen, die eigenen Empfindungen besser zu regulieren. Eine gesunde Lebensweise, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, die eigenen Ressourcen und das Energiesystem zu stärken.
Es ist wichtig, sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen, welche Situationen dich überfordern können. Dazu habe ich wirklich jetzt jahrelang „Buch geführt“, was mir Energie nimmt. Danach kannst du viel leichter Strategie entwickeln, um mit diesen Herausforderungen umzugehen bzw. diese reduzieren oder präventiv handeln.
Auch eine positive oder zumindest akzeptierende Haltung zur eigenen Hochsensibilität kann dabei helfen, die eigenen Stärken wieder mehr aufblühen zu lassen und die Herausforderungen besser zu meistern.💪
Hochsensibilität bei Frauen
Es wird vermutet, dass Frauen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Rolle und Erwartungen an ihr Verhalten häufiger von Hochsensibilität betroffen sind als Männer.
Frauen werden oft als emotionaler und sensibler wahrgenommen, was dazu führen kann, dass ihre Hochsensibilität nicht ernst genommen wird oder als Schwäche betrachtet wird.
Frauen sind oft mit vielen verschiedenen Rollen konfrontiert, zum Beispiel als Berufstätige, Mütter oder Partnerinnen. Diese Rollen können zusätzlichen Stress verursachen und dazu führen, dass Frauen schneller überfordert sind. Hochsensible Frauen können besonders empfindlich auf zwischenmenschliche Beziehungen reagieren und schnell von Stimmungen oder Konflikten beeinflusst werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass Hochsensibilität bei Frauen genauso normal ist wie bei Männern. Frauen sollten sich nicht dafür schämen, hochsensibel zu sein, und sollten lernen mit ihrer Empfindsamkeit umzugehen und sie positiv für sich zu nutzen.
Es ist auch wichtig, dass Frauen lernen, ihre Grenzen zu kennen und mehr nach ihren Bedürfnissen leben, um Überforderung und Stress zu vermeiden. Wenn Frauen das Gefühl haben, dass ihre Hochsensibilität sie belastet oder sie Schwierigkeiten haben, damit umzugehen, können sie sich professionelle Unterstützung suchen.
Ich arbeite 1:1 zwar auch mit Männern, aber in Gruppen zum Beispiel bisher nur mit Frauen (zum Beispiel in meinem Gruppenmentoring THE COSMIC CONNECTION).
Im Endeffekt geht es darum, sich als Mensch wohlzufühlen, mit oder ohne Hochsensibilität – egal, welches Geschlecht du hast. Es kommt immer auf den Mensch drauf an und die persönlichen Erlebnisse mit Hochsensibilität.
Hochsensibilität im Alltag meistern
Hochsensibilität kann im Alltag schnell anstrengend werden. Wenn man sich selbst als hochsensibel empfindet, sollte man sich also nicht scheuen, sich Hilfe zu suchen und sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen machen.
Es gibt mittlerweile zahlreiche Selbsthilfegruppen, Online-Foren, Gruppen und professionelle Beratungsangebote, die Unterstützung bieten können.
Auch das Hören von Podcasts oder das Lesen von Büchern zum Thema Hochsensibilität kann dazu beitragen, die eigene Hochsensibilität besser zu verstehen und zu akzeptieren.
Ich persönlich finde Therapie total wichtig. Ich war schon als Kind 3 Jahre bei einer Therapeutin, während meiner Abi-Zeit, nach meiner 1. toxischen Beziehung bei 3 verschiedenen Therapeuten und nach meiner 2. toxischen Beziehung war ich eh mehr auf dem spirituellen Trip und hab neue Wege für mich entdeckt wieder klarzukommen. 😅
Seit Anfang 2020 habe ich zweimal im Monat einen Call mit meiner Heilpraktikerin für Psychotherapie, die ich suuuuper finde. Mit ihr bespreche ich meine Themen, arbeite meine Vergangenheit auf und lerne ganz tolle Übungen, wie ich mein Nervensystem reguliere.
Mit Hochsensibilität leben: Sinneswahrnehmungen (riechen, hören, …) & Reize
Hochsensible Menschen nehmen Sinnesreize wie Gerüche, Geräusche oder Berührungen oft intensiver und feiner wahr als andere. Das kann dazu führen, dass sie schnell überstimuliert sind und sich zurückziehen müssen, um sich zu erholen.
Geräusche, die für andere kaum wahrnehmbar sind, können für Hochsensible unerträglich laut sein. Auch starke Gerüche oder helle Lichtquellen können schnell überwältigend wirken.
Mein Tipp: Ich habe überall Zitronenöl dabei und eine Sonnebrilleb gegen unnatürliche, starke Gerüche und zu helles Licht. Ich verlasse aber auch Situationen, wenn ich kann.
Hochsensible Menschen haben oft auch eine ausgeprägte Geschmacks- und Geruchswahrnehmung. Feine Nuancen in Speisen oder Düften können besonders intensiv erlebt werden.
Das kann dazu führen, dass Hochsensible sehr wählerisch sind, was das Essen oder den Duft von Gegenständen betrifft. Oder auch die Konsistenz bei Essen. Aber ich denke, beim Essen kann jeder Person speziell sein – egal ob hochsensibel oder nicht.
Ein anderes Filter-System
Die erhöhte Sensibilität gegenüber Sinnesreizen kann dazu führen, dass Hochsensible besonders gut auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren. Sie können schnell Gefahren oder Bedrohungen erkennen und reagieren oft schneller als andere Menschen.
Allerdings kann diese erhöhte Sensibilität auch dazu führen, dass Hochsensible schnell überfordert sind und sich zurückziehen müssen, um sich zu erholen. Es ist so, als hätte man ein anderes Filter-System.
Da geht’s dann echt darum:
- Wie gut kannst du mit deinem System umgehen?
- Wann brauche ich eine Pause von all den Reizen?
- Wie regeneriere ich mich am besten?
Für mich sind bestimmte Musikstücke sehr wichtig, um mich zu regulieren. Auf manche Tracks habe ich mich wirklich „trainiert“ entspannter zu werden. Gleiches auch mit Düften.
Außerdem weiß ich, welche Elemente ich nutzen kann, um meine Hochsensibilität für mich zu nutzen. Zum Beispiel bei Morning Depression, da habe ich einen bestimmten Ablauf und ein wichtiger Teil ist auch uplifting Musik, weil meine Stimmung sich schnell durch Musik ändern kann. Genauso, wenn ich zum Sport gehen will, aber noch keine Lust habe. Dann nutze ich auch Musik, um in Stimmung zu kommen.
Auch sinnliche Körpererfahrungen können sehr cool sein, wenn du mehr fühlst und wahrnimmst. Hello sexy time! Wie kannst du deine Hochsensibilität für dich nutzen?
Hochsensibilität & Ernährung
Es kann schon sein, dass du durch vegane Ernährung noch feinfühliger wirst. Aber das Risiko gehe ich gerne ein. 😉 Im Endeffekt ist Ernährung etwas, was jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss und jeder Körper ist anders.
Tierische Lebensmittel, vor allem, wo ein Lebewesen unter Leid umgebracht wurde, hat einfach eine gewisse Energie und das ist eine, die ich nicht in mir haben möchte. Als hochsensibler Mensch denkst du darüber vielleicht ähnlich.
2016 und 2017 habe ich immer mal wieder eine vegane Woche eingelegt, um immer mehr über die vegane Lebensweise zu lernen: Was esse ich im Restaurant, was kaufe ich beim Bäcker, im Supermarkt, beim Feiern, worauf ist zu achten, etc. Und dann konnte ich immer vergleichen, mit welcher Ernährungsform ich mich besser fühle.
Ich fühle mich besser, wenn ich Zucker, Gluten und schnelle Kohlenhydrate reduziere, sonst kann ich mich nur seeehr schlecht konzentrieren – hello brain fog – und fühle mich wie crap.
Am besten sind Salad Bowls für mich und Proteine, die mich lange satt machen. Eigentlich find ich diesen ganzen Protein-Hype bisschen nervig, aber es macht mich wirklich länger satt. 😀
In meinem Guide DECORDING ENERGETICS gibt es ein Tool, die Reflexionsmatrix. Fülle sie täglich für ein paar Wochen aus und sammle so viele Daten wie möglich darüber, was dir Energie gibt und was dir Energie nimmt – inklusive Lebensmittel und Essensgewohnheiten. Die Reflexionsmatrix hat wirklich mein Leben verändert – kein Scherz!
Hochsensibilität im Beruf
Auch im Beruf kann Hochsensibilität eine Herausforderung sein. Es ist wichtig, die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die den eigenen Bedürfnissen entspricht. Auch hier kann es hilfreich sein, sich mit anderen auszutauschen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu suchen.
Ich habe meinen Teilzeitjob bei einer richtig coolen Kosmetikmarke in Berlin Anfang 2017 gekündigt und bin danach für 2 Monate nach Thailand. Seitdem arbeite ich selbstständig und ortsunabhängig in den Bereichen Marketing, Design & Technik.
Mit Freundinnen zu co-worken ist super, aber ich möchte nicht an ein Büro oder ein Land gebunden sein. In den Teams, die ich unterstütze, arbeiten wir alle asynchron. Ich kann mir meine Tasks und Zeiten also ziemlich frei einteilen.
Mir ist es wichtig nach meinem Chronotyp zu leben (wer ist auch Wolf?) und meinen Arbeitsalltag an meinen Zyklus anzupassen. Ich arbeite mehr in meinem zyklischen Frühling und Sommer, weniger im Herbst bzw. habe für jede Zyklusphase verschiedene Tasks, die nach meiner Energie ausgerichtet sind.
Editing und leichte Aufgaben sind zum Beispiel perfekt für meine Lutealphase. Grafiken erstelle ich am produktivsten im Frühling. Das könnte ich jetzt hundert Jahre ausführen, wie ich arbeite, aber ich glaub, das ist ein Thema für ein anders mal. 😅
Hochsensibilität in der Partnerschaft
Es ist wichtig, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und Verständnis füreinander aufzubringen. Eine offene und respektvolle Kommunikation kann dazu beitragen, dass beide Partner besser mit Hochsensibilität umgehen können.
Ich finde Beziehungsreflexions-Dates und Intimacy-Dates toll. Es ist wichtig sich mit dem Partner oder der Partnerin darüber zu unterhalten, was im Inneren los ist.
Ich kenne auch die Situationen, wo ich nicht sagen wollte, dass mir an der Straße langlaufen zu anstrengend ist und hatte oft einen riesigen Kloß im Hals, weil ich mein weinen unterdrücken wollte, weil ich so mit den Geräuschen überfordert war.
Jetzt sprech ich Dinge einfach an und bespreche sie mit meinem Partner – diesmal jemand ohne diagnostizierte Persönlichkeitsstörung wie Borderline und mit viel Empathie. Früher dachte ich, ich muss jemandem nur zeigen, wie sie ich die Person mag und das reicht, dass die Person nicht mehr ausrastet, mich beleidigt oder sowas.
Heute bin ich der Meinung, manche Menschen passen einfach nicht zusammen. Ich brauche wirklich jemanden, der nett mit mir spricht, Verständnis für meine Bedürfnisse hat und der es gut findet, dass ich mein Leben danach ausrichte, was MIR gut tut.
Also trau dich in deiner Beziehung bzw. Partnerschaft dich selbst mehr zu leben, das auszusprechen, was du dir wünschst. Teilt eure Werte miteinander, tauscht euch aus, was gerade gut läuft und was verbesserungsfähig ist, etc …
Natürlich kannst du auch mit all deinen Themen in meine 1:1 Guidance Session kommen oder dir einen Clarity Call für mein 1:1 Mentoring buchen, wenn du vorher ein paar Fragen klären magst.
… und in anderen Beziehungen
Ob die Beziehung zu Kollegen, Familienmitgliedern, Freunden, Fremden oder wem auch immer, such dir ein Umfeld, in dem du dich wohl fühlst. Sprich das an, was du blöd findest – in einem netten Ton, besprech das Thema und teile deine Gefühle.
Mittlerweile sehe ich es als Zeitverschwendung mich mit einer Person zu treffen, wo ich mich danach blöd fühle, weil sie nur über was negatives geredet hat oder whatever. Ich habe auch zu einigen Familienmitgliedern kein Kontakt, weil ich sie echt schwierig finde und es da einfach keine gemeinsame Wellenlänge gibt.
Also ich muss echt nicht mit Leuten abhängen, die ich blöd finde und da Schritt für Schritt aus solchen Beziehungen “auszutreten” kann teilweise ein schmerzhafter Prozess sein, aber notwenig.
Du findest neue Freunde übers Internet, auf reisen, über ein neues Hobby, indem du einen Podcast startest und Menschen interviewst. Schreib dir mal 20 Möglichkeiten auf, wenn du Angst hast keine neuen Freunde zu finden, die “besser” zu dir passen und mit denen du dich wirklich wohl fühlst.
Alles im Leben ist im Wandel. Viele Freunde von mir haben sich tatsächlich in eine ähnlich Richtung entwickelt und wir interessieren uns für ähnliche Dinge. Mit manchen habe ich keinen Kontakt mehr, weil es eben zum Beispiel Freude für eine bestimmte Lebensphase waren (zum Beispiel meine Berliner Techno-Phase). Und das ist evtl. auch manchmal traurig, aber manchmal passt’s einfach nicht mehr und Menschen leben sich auseinander.
Hochsensibilität & Gefühle
Hochsensible Menschen empfinden ihre Gefühle oft sehr intensiv und können schneller von Stimmungen oder Konflikten beeinflusst werden. Auch das Empfinden von positiven Gefühlen wie Liebe oder Freude kann bei Hochsensiblen besonders intensiv sein. Das kann einerseits sehr bereichernd sein, andererseits aber auch belastend, wenn es um negative Gefühle wie Trauer, Angst oder Stress geht.
Es ist wichtig, sich als hochsensibler Mensch bewusst Zeit für die Verarbeitung von Emotionen zu nehmen und sich selbst zu erlauben, Gefühle zuzulassen und auszudrücken. Auch das Entwickeln von Strategien zur Stressbewältigung kann dabei helfen, negative Gefühle besser zu regulieren und zu navigieren.
Mir helfen dabei meine Vibrant Habits, die ich täglich auf meinem Habit Tracker abhake. (Du findest meinen kostenlosen Habit Tracker auch in DECODING ENERGETICS.) Ich habe auch 2 wöchentliche Rituale (Digital Clean Up Ritual und mein Money Date), mit denen ich mich organisiert fühle und dadurch nachhaltig weniger Anxiety habe.
Es ist auch wichtig, sich selbst und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen und zu verstehen, welche Situationen und Beziehungen dir gut tun und welche nicht. Eine offene und respektvolle Kommunikation mit anderen kann dazu beitragen, das eigene Empfinden besser zu regulieren und negative Gefühle zu reduzieren.
Wenn ich zum Beispiel den Gedanken habe, mein Partner ist genervt von mir, dann frage ich ihn das einfach. Cooles Buch zum Thema Annahmen (Assumptions) machen, ist The Four Agreements von Don Miguel Ruiz. Denn oft nehmen wir etwas an, kreieren in unserem Mind eine Version, die nichts mit der Realität zu tun hat.
Lerne deine Gefühle anzunehmen, zu akzeptieren, arbeite mit ihnen, schreib sie auf, besprech sie mit einer passenden Person und übe dich immer wieder in Selbstmitgefühl.
Hochsensibilität als Gabe
Es ist wichtig zu erkennen, dass Hochsensibilität keine Schwäche ist. Manche sagen, es ist eine Gabe, aber das ist mir auch vom Wording wieder etwas zu: Schaut mal, ich bin was besonderes. Ja, wir sind alle besonders, aber das meine ich mit cheesy oder cringe.
Auch dieses “uhhhh, es ist ein sooo ein Geschenk” finde ich ein bisschen komisch, aber vllt sind das einfach meine Themen. 😅 Es ist einfach so, wie es is und es kann mal besser oder schlechter laufen mit der Hochsensibilität.
Das Wichtigste ist, den eigenen Weg damit zu finden und sich über die eigenen Energy Taker bzw. Drainer (was nimmt dir Energie?) und Energy Giver (was gibt dir Energie?) bewusst zu werden.
Außerdem ist es sehr nice, dass ich mich schnell mal in eine andere Realität visualisieren kann, transzendente Erfahrungen in meinen Meditation erlebe und wie mit einer bunten Brille durchs Leben gehe – weil durch meine Wahrnehmung die Welt einfach manchmal nochmal anders aussieht.
Aber ich kenne auch die U-Bahn-Fahrten, wo ich den Wagen wechseln muss, weil jmd nach Parfum riecht oder in einer Bettdecke nicht schlafen kann, weil ich den Weichspüler zu stark rieche oder anfange zu weinen, wenn ich von einem Geräusch genervt bin, unangenehme Gefühle sich wie eine Panickattake anfühlen und ich keine Luft mehr bekomme, weil ich so doll schluchzen muss, und und und …
Sei dankbar und stolz auf dich selbst für die Sachen, die schon gut laufen und schreib dir Lösungen und nächste Schritte zu den Punkten auf, bei denen du dir Verbesserung wünschst – egal, was es ist.
Hochsensibilität und unser Gehirn
15 bis 20% der Menschen sind hochsensibel und diese reagieren auch im Gehirn mit anderen Abschnitten bei der gleichen Aufgabenstelle bzw. Frage als Menschen, die nicht hochsensibel sind. Und sowas soll sich auch wirklich durch einige Spezien ziehen.
Also es soll tatsächlich in fast jeder Art, so wie ich das verstanden habe, diese „Minderheit“ geben, die mehr auf Details achtet und Informationen anders verarbeitet. Macht ja auch eigentlich total Sinn, um das Überleben einer Spezies zu sichern, wenn manche anders denken oder andere Filter haben.
Es gibt einige Unterschiede zwischen neurotypischen und hochsensiblen, neurodivergenten Gehirnen. Einige Studien deuten darauf hin, dass hochsensible Menschen eine stärkere Aktivität in bestimmten Gehirnregionen aufweisen.
So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass hochsensible Menschen eine stärkere Aktivität im limbischen System haben, das für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist. Dies könnte erklären, warum hochsensible Menschen Emotionen intensiver erleben als andere.
Aber es gibt auch viele Überschneidungen zwischen neurotypischen und hochsensiblen Gehirnen, und es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch anders ist. Die Neurodiversität zu verstehen bedeutet, die Vielfalt der menschlichen Persönlichkeiten und Eigenschaften wertzuschätzen und zu akzeptieren. Und dann auch mehr und mehr unsere Welt darauf auszurichten bzw. anzupassen.
Eine inklusive Gesellschaft, die die Vielfalt der menschlichen Gehirne wertschätzt, kann dazu beitragen, dass jeder Mensch seine Stärken entfalten und ein erfülltes Leben führen kann.
Hochsensibel und neurodivers bzw. neurodivergent
Hochsensibilität wird zunehmend als Teil der Neurodiversität verstanden. Neurodiversität ist neurologische Vielfalt, denn es gibt viele verschiedene menschliche Gehirne und Persönlichkeiten. Surprise surprise.
Es gibt jedoch immer noch viel zu wenig Bewusstsein dafür, dass hochsensible Menschen anders arbeiten als neurotypische Menschen. Hochsensibilität ist keine Störung, sondern eine natürliche Veranlagung, die viele Vorteile hat.
Aber hochsensible Menschen können auch schnell überfordert sein, wenn sie in einer Umgebung arbeiten müssen, die nicht auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Es ist wichtig, dass die Gesellschaft mehr Bewusstsein für Neurodiversität schafft und dass wir uns bemühen, eine Umgebung zu schaffen, die für alle Menschen, einschließlich neurodivergenter Menschen, zugänglich ist.
Ich habe zum Beispiel davon gehört, dass es in manchen Einkaufszentren verschiedene Sticker für Menschen gibt, die angesprochen werden möchte und jene, die keine Unterhaltung mit dem Verkaufspersonal führen wollen.
Mit meinen Kopfhörern fühle ich mich beim Einkaufen “am sichersten” und trau mich mittlerweile auch jemanden nur anzulächeln ohne eine Antwort zu geben, obwohl ich weiß, dass mich die Person gerade angesprochen hat.
Ich tue damit schon ein bisschen so, als hätte ich sie nicht gehört. Aber ich will einfach wirklich alleine durchs Geschäft schlendern und wenn ich eine Frage habe, melde ich mich. 😅
Hochsensibilität: was tun? Mit Hochsensibilität umgehen lernen
Es ist wichtig, dass hochsensible Menschen ihre Grenzen kennen und lernen, mehr nach ihren Bedürfnissen zu leben, um Überforderung und Stress zu vermeiden. Wenn man das Gefühl hat, dass die Hochsensibilität belastet oder man Schwierigkeiten hat, damit umzugehen, kann man sich professionelle Unterstützung suchen.
Beschäftige dich mit den Themen Resilienz stärken, emotionale Intelligenz, (emotionale) Selbstregulation, Nervensystem-Arbeit und mit den Themen, wo du dir eine Verbesserung wünschst.
Höre Podcasts, lese Bücher und lerne dich besser zu verstehen. Wie bereits gesagt helfen mit dafür das Wissen anderer Neurodivergenzen oder Persönlichkeitstests, um überhaupt erst auf sehr “spezielle” Eigenschaften zu kommen. (Genauer machen wir das in meinem Gruppenmentoring THE COSMIC CONNECTION. Joint die Warteliste, wenn dich das interessiert.
Mit speziell meine ich einfach etwas, was dir sonst nicht so leicht einfallen würde und dir womöglich noch unbekannt ist. Zum Beispiel relate ich sehr stark mit dem Typ INFJ beim Myers-Briggs-Typenindikator (Myers–Briggs Type Indicator). Hier kannst du den Test machen.
Ich habe dann 2-3 Bücher zu dem Typ gelesen und habe so viele Feinheiten über mich entdeckt. Genau, “spezielle” Eigenschaften sind für mich Feinheiten meines Selbst. Auch die sind mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt, aber ich resoniere mit gewissen Eigenschaften, habe AHA-Momente und schreibe auch einige von solchen Erkenntnissen in ein Notion-Sheet von mir. Der Name: My Brain. 🤓 Dadurch verstehe ich mich besser und lerne mehr darüber, wer ich bin und wie ich funktioniere.
Es gibt keine allgemeingültige Lösung für den Umgang mit Hochsensibilität, aber es gibt viele verschiedene Ansätze und Techniken, die helfen können. Jeder Mensch ist anders und muss seinen eigenen Weg finden, um mit seiner Hochsensibilität umzugehen.
Hochsensibilität behandeln?
Es ist wichtig zu wissen, dass Hochsensibilität keine Krankheit ist und daher im Allgemeinen nicht behandelt werden muss. Trotzdem kann es Situationen geben, in denen hochsensible Menschen professionelle Unterstützung benötigen, um besser mit ihrer Empfindsamkeit umgehen zu können.
Zum Beispiel können depressive Symptome oder Angstzustände bei Hochsensibilität häufiger auftreten und in solchen Fällen kann eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich sein.
Auch Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen wie Meditation, Stimulation des Vagusnervs, Atem-Techniken können dazu beitragen, das Nervensystem zu beruhigen und Stress abzubauen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung können ebenfalls dazu beitragen, das Wohlbefinden bei Hochsensibilität zu fördern – für alle Menschen btw. 😉
Vor allem ist es wichtig, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg im Umgang mit Hochsensibilität finden muss und dass es kein Patentrezept gibt, das für alle funktioniert.
Bücher zu Hochsensibilität
Diese 2 folgenden habe ich u.a. gelesen und kann sie empfehlen.
Hier sind andere Bücher, die sich mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigen – keine Garantie. 😉
- „Hochsensibel: Wie Sie Ihre Empfindsamkeit erkennen, verstehen und nutzen“ von Dr. Elaine N. Aron
- Hochsensibilität in der Liebe: Wie Ihre Empfindsamkeit die Partnerschaft bereichern kann von Dr. Elaine N. Aron
- Hochsensibel – Was tun?: Der innere Kompass zu Wohlbefinden und Glück – Mit grundlegenden Infos und zahlreichen Übungen von Sylvia Harke
- „Zart besaitet: Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochsensible Menschen: Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochempfindliche Menschen“ von Georg Parlow
- „Schicksal Hochsensibel?: Eine Betroffene erzählt, wie sie ihre Depressionen überwunden und Mobbing erfolgreich bewältigt hat und diese besondere Empfindsamkeit heute ihr Leben bereichert“ von Monika Rudolph
- Hochsensibilität Und Emotionale Intelligenz: Wie Hochsensible Menschen Ihre Empathie Nutzen Können, Um Glücklich Und Erfolgreich Zu Sein von Melissa Gomes
- Hochsensibilität und Empathie Komplettset – Das große 4 in 1 Buch: Empathie ohne Stress | Berufung finden | Sensible Menschen in Beziehungen | Hochsensibilität neu entdecken von Katrin Winter
- Hochsensibilität neu entdecken: Wie du aus deiner scheinbaren Schwäche das Leben deiner Träume erschaffst von Katrin Winter
- Leben mit Hochsensibilität: Herausforderung und Gabe von Susan Marletta Hart
- Wenn die Haut zu dünn ist: Hochsensibilität – vom Manko zum Plus von Rolf Sellin
- Hochsensibel – Mehr Energie & Lebensglück: Alltag, Beziehungen und Beruf trotz Reizüberflutung meistern (inkl. Hochsensibilität Test) von Dennis Streichert
- Gesunde Ernährung für hochsensible Menschen: Wie du deine Mahlzeiten zu echten Energiespendern machst und dich mit deiner Hochsensibilität dauerhaft stark und ausgeglichen fühlst von Dr. phil. Anne-Barbara Kern
- Ernährung für Hochsensible von Bernhard Bühr & Eva-Maria Engl
- Hochsensibilität bei Kindern: Verstehen, begleiten und stärken von Melanie Santa Vita
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass Hochsensibilität sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt und es wichtig ist, die eigenen Grenzen zu kennen sowie Strategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen.
Es ist wichtig, sich selbst und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen und zu verstehen, welche Situationen und Beziehungen einem gut tun und welche nicht.
Eine offene und respektvolle Kommunikation mit anderen kann dazu beitragen, das eigene Empfinden besser zu regulieren und negative Gefühle zu reduzieren.
Such dir eine passende Person, die dich in deiner Entwicklung unterstützt deine Hochsensibilität versteht. Denk immer dran: Setz deine Forscherbrille auf und erkunde dich selbst.
LOVE ❤️
Annmarie